Das Diaversary ist ein besonderer Tag für Menschen mit Diabetes. Es ist ein Tag, an dem sie ihre Fortschritte feiern, ihre Herausforderungen reflektieren und sich auf die Zukunft konzentrieren. Für mich ist es heute bereits der Zweite.
Was hat sich in den letzten Jahren getan:
- Es müssen täglich 2 Tabletten eingenommen werden.
- Der Blutzucker wird mehrmals täglich gemessen.
- Auf Essen und Getränke wird besonders geachtet in Bezug auf Inhaltsstoffe und Mengen
- Das Gewicht ist gesunken
- Es ist mehr Sport ins Leben eingezogen
- Vorsorge und ärztliche Behandlungen nehmen einen großen Stellenwert im Kalender ein
- Man ist Teil einer grandiosen Community, die sich über das Internet vernetzt.
Und ist es wirklich die gesamten 2 Jahre so gewesen? Wenn ich ehrlich bin: Nein. Den Sport habe ich letzten Winter nicht umsetzen können und auch aktuell merke ich wieder, dass die Motivation aufgrund der Wetterbedingungen und der Jahreszeit schon wieder im Tiefpattere ist.
Auch schlägt man bei der Nahrungsaufnahme mal deutlich über sein Soll. Aktuell müsste eigentlich noch etwas Gewicht vom Körper bzw. mehr das Viszeralfett abnehmen.
Was ich wirklich einhalte, sind die Vorsorgeuntersuchungen. Generell achtet man aufgrund der Erkrankung mehr auf seinen Körper. Unangenehme Behandlungen (Retinopatie) lässt man einfach über sich „ergehen“. Die Alternative ist halt alternativlos.
Ist denn alles irgendwie nur so „lala“? Auch da ein klares Nein. Aufgrund meines tollen „Kompetenzteam“ an Ärzt*innen fühle ich mich bei jedem aktuell benötigten Fachgebiet gut aufgehoben und betreut. Auf kritische Fragen wird genauso eingegangen wie auf Anforderungen meinerseits.
Nach meinem Start mit einem HbA1c von 11,9% (310 mg/dl) bin ich mit der aktuellen Einstellung nun 1,5 Jahre innerhalb meines Zielwertes unter 6%. Auch das ist eine klare Wellenform und der Quaratlswert bis nicht immer gleich. Die sind aber meist im 0,4% Bereich und somit mit dem Alltagsgeschehen einhergehend.
Ebenfalls als grandiose Ergänzung zum medizinischen Fachpersonal ist die Diabetes-Online-Community. Auch wenn der Diabetes melitus Typ2 dort, obwohl die Anzahl der Betroffenen mit 11 Millionen riesig ist, im Gegensatz zum Typ 2 recht gering. Aus diesem Grund engagiere ich mich dort wie es meine Zeit erlaubt. Unterstützt wird man unter anderem üver die Deutsche Diabetes-Hilfe e.V. sowie dem Diabetes-Anker. Man kann viele nette Menschen kennenlernen und sich austauschen. Auch über heiklere Themen wird offen kommuniziert und diskutiert. Man kann einfach Fragen stellen und erhält schnell und unkompliziert Rückmeldungen.
Alles in allem für mich ein positiver Rückblick und defintiv auch ein Ansporn genauso weiterzumachen und vielleicht noch ein wenig konsequenter bei dem einen oder anderen Thema.