Im Familienblog der Senkpiels ging letztens eine Artikelserie über digitales oder analoges Lesen ins Internet. Diese mündete nun in einer Blogparade.
Für mich ist Lesen ein großes Thema. Ich tue dieses viel und regelmäßig. Für mich gibt es allerdings neben Haptik, Gewicht und Leseorte noch ein weiteres Kriterium: Zeit
Mir geht es dabei nicht um die Dauer des Lesens im Generellen, sondern um Lebenszeit. Durch diverse digitale Geräte wie Handy, Tablett oder Laptop stehen mir einige Möglichkeiten zur Verfügung, um ein eBook zu konsumieren. Ich entscheide mich aber bewusst für ein Buch.
An den digitalen Medien bin ich persönlich meist zu viel abgelenkt. Dieses kann durch Mails, Social Media oder „einfach mal eben was suchen“ (für die Jüngeren: googeln) passieren. Zu einem Buch entscheide ich mich bewusst und versuche auch alle Störer aus der digitalen Welt zu verbannen.
Ich war am vergangenen leicht verlängerten Wochenende 8 Stunden im Zug unterwegs. Ich habe auch 2 Taschenbücher im Gepäck gehabt. Morgens früh auf dem Hinweg habe ich erst einmal mich um etwas Korrespondenz (Mails und Social Media) gekümmert. Anschließend ging der Griff zu einem Buch und versank in meinen Gedanken. Das Tippen der Mitreisenden an ihren Geräten war nicht mehr wahrzunehmen und nur die regelmäßigen Durchsagen der Bahnhöfe störten manchmal.
Auf dem Weg zum Hotel ging ich an einem öffentlichen Bücherschrank vorbei. Ich wusste, dass ich mit diesem Werk meinem Bekanntenkreis keinem eine Freude machen könnte. Auch ein zweites Mal lesen war nicht geplant. So ließ ich es mit einem kleinen Satz. „ich wünsche Ihnen genauso viel Spaß beim Lesen wie wir“ in diesem Schrank. 2 Tage später auf dem Weg zum Bahnhof kam ich wieder an der Einrichtung vorbei. Da ich etwas Zeit hatte stöberte ich herum und fand mein Buch schon nicht mehr wieder.
Die erzählten Geschichten mag ich somit lieber in Buchform, was beim Lesen vom Tagesgeschehen sich ganz anders darstellt. Ich nutze die Aktualität der neuen Medien, um mich über Meldungen, Stories oder Sachlagen informieren zu lassen. Dabei lasse ich mich auch gerne von Benachrichtigungen an den digitalen Geräten gerne kurz unterbrechen. Es stellt sich zwar immer mal wieder die Frage, ob die gerade veröffentlichte „Eilmeldung“ wirklich einer wert ist, aber das entscheide ich über die Nutzung des jeweiligen Dienstes.
Ich habe auch eine längere Phase Tageszeitung in der Bahnhofsbuchhandlung gekauft und auf dem Arbeitsweg gelesen. Ich habe allerdings meinen Arbeitsweg verändert und finde keinen Kiosk auf dem Weg, der mir diese verkauft. Somit wendete ich mich an den Verlag um ein Abo dort abzuschließen. Man musste mir allerdings mitteilen, dass bei mir das Exemplar per Post ausgeliefert werden würde und somit für mich erst nach Feierabend zur Verfügung steht. Also begnüge ich mich weiterhin mit den Kurzmeldungen.
Somit kann ich für mich als Fazit definieren:
Lesen von Geschichten und Vergangenem gern in Buchform; Zeitgeschehen und Aktuelles gerne digital.
Ich finde die Mischung zwischen Old-School und Aktualität muss einfach stimmen.
Ich bin eine blinde Leseratte. Da aber Bücher in Blindenschrift viel mehr Platz wegnehmen, bin ich gerade unterwegs eher ein Fan von Hörbuch oder digitalem Buch. Buch.