Ich war gestern mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs. Mein Kopf meldete sich bereits den gesamten Nachmittag mit nachhaltigem Druck. Dieses machte die Fahrt nicht wirklich angenehm. Als dann am Abend auch noch etwas Müdigkeit hinzukam, beschloss ich auf einem Parkplatz an der Autobahn Pause zu machen.
Der Parkplatz, welchen ich nach meiner Entscheidung anfuhr, war ein typischer Parkplatz. Einer von der Sorte mit diesen Standard-Toiletten-Quadrat, wo man nur im Notfall einkehren möchte. Zum Glück drückte mich keines dieser Bedürfnisse. Ich wollte einfach nur etwas die Augen schließen. Der Kopf sollte einfach etwas Ruhe bekommen. Entsprechend schob ich mir meinen Sitz nach hinten und drehte die Rückenlehne zurück. Nach dem ich mir mein immer mitgeführtes Kissen in den Nacken gelegt hatte und einige Minuten die Augen geschlossen hatte, muss ich auch eingedöst sein.
Ich schreckte hoch, als ein Auto mit lauter Musik an mir vorbeifuhr und 4-5 Parklücken neben mir parkte. Dieser hatte die beiden vorderen Fenster geöffnet. Der Fahrer ging zum Kofferraum, was die Beschallung nicht wirklich verringerte. Scheinbar war im Transportbereich auch eine Bassbox installiert. Dieser intensivierte die Musik bei geöffneter Heckklappe noch deutlich. Nach ein paar Minuten schloss der Fahrer die Klappe und fuhr nach dem Einsteigen vom Parkplatz auf die Autobahn.
Ich war sauer auf den anderen Verkehrsteilnehmer, da er mich weckte. Zum anderen war dieser lautstarke Musikstil auch nicht wirklich förderlich gegen meinen Kopfdruck. Ich überlegte mein weiteres Vorgehen und ob ich schon wieder fahren wollte. Dabei schaute ich mich ein wenig über die Seitenscheibe und meinen Rückspiegel um. Alle LKW-Streifen um mich herum waren voll und es standen auch Zugmaschinen mit Sattelauflieger im Bereich der PKW-Parkbuchten. Bei vielen waren Vorhänge vor die Frontscheibe gezogen.
Nicht nur mir muss dieser Verkehrsteilnehmer aufgefallen sein. Bestimmt ist auch der eine oder andere Berufskraftfahrer aufgewacht. Ein Mensch, der in seinem Fahrzeug mehrere Tage in Folge verbringt. Diese müssen zwischen 2 „Arbeitstagen“ genauso eine Ruhezeit von 11 Stunden einhalten. Diese kann sich über den ganzen Tag erstrecken, so dass der Schlaf wie bei einem Schichtarbeiter auch bei Helligkeit durchgeführt wird.
Auch ich fahre gerne mal mit etwas lauterer Musik auf der Autobahn. In wie weit ich beim Anfahren eines Parkplatzes die Lautstärke verringert habe, weiß ich nicht mehr. Ich habe meistens weder einen harten Bass oder schnellen Beat im Mediengerät meines Fahrzeuges laufen. Trotzdem habe ich mir vorgenommen beim Ansteuern eines Autobahnparkplatzes auf meine Beschallung zu achten. Vielleicht hilft dieses ein paar LKW-Fahrer länger schlafen zu lassen. Häufig wundern wir uns, wie viele Auffahrunfälle mit LKW-Beteiligung es gibt. Man sollte Ihnen einfach die Chance geben ihren Dienst ausgeschlafen zu verrichten.